Inhaltsverzeichnis
IVAPS
Art der Beatmung | Was es macht | Behandelt Patienten mit | Druckfähigkeiten |
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IVAPS (Intelligente volumengesicherte Druckunterstützung) | Hält ein voreingestelltes alveoläres Atemminutenvolumen aufrecht, indem die zugeführte Beatmung überwacht, die Druckunterstützung angepasst und automatisch ein intelligenter Ersatzatemzug bereitgestellt wird | COPD, NMD, OHS und andere Atemwegserkrankungen. Patienten mit einem Gewicht von mehr als 30 kg | 4–25 cm H2O |
iVAPS (Intelligent Volume Assured Pressure Support) liefert über einen intelligenten Algorithmus automatisch eine angepasste Druckunterstützung mit dem Ziel des gesicherten alveolären Minutenvolumens. Der Fokus ist die Sicherung der alveolären Ventilation, die das Risiko einer Über- oder Unterbelüftung bei wechselnder Atemfrequenz verringert. Über den Algorithmus passt sich die Beatmung veränderten Therapieanforderungen der Patienten automatisch an. Deshalb eignet sich iVAPS insbesondere für progrediente Erkrankungen mit dem Anspruch einer komplikationsarmen und gleichzeitig komfortablen Lösung für Patienten, die die Therapieadhärenz unterstützt.
Die Langzeitversorgung dieser Patientengruppen ist immer anspruchsvoll. Nutzen Sie deshalb intelligente Systeme und unterstützende Lösungen.
Nicht nur die Druckunterstützung basiert auf dem aktuellen Bedarf des Patienten: Die intelligente Hintergrundfrequenz iBR – eine weitere Funktion von iVAPS – erlaubt dem Patienten immer eine Spontanatmung ohne Einschränkung und führt ihn erst schrittweise zu seiner eigenen Spontanfrequenz zurück, wenn er diese um 1/3 unterschreitet. Gemeinsam mit der angepassten Druckunterstützung bietet iVAPS einen Beatmungsmodus, der nicht gegen sondern gezielt mit und für den Patienten arbeitet: Das zeigt sich unter anderem in der gesteigerten Therapieadhärenz, aber auch in der Zufriedenheit der Patienten.
IVAPS RECHNER:
https://ivapscalculator.resmed.com/
TARGET PATIENT RATE Beim Menschen beträgt die typische Atemfrequenz eines gesunden Erwachsenen im Ruhezustand 12–15 Atemzüge pro Minute. Das Atemzentrum stellt den ruhigen Atemrhythmus auf etwa zwei Sekunden für die Einatmung und drei Sekunden für die Ausatmung ein. Dies ergibt den niedrigeren Wert der durchschnittlichen Frequenz bei 12 Atemzügen pro Minute.
Die durchschnittlichen Ruheatemfrequenzen nach Alter betragen:
Geburt bis 6 Wochen: 30–40 Atemzüge pro Minute
6 Monate: 25–40 Atemzüge pro Minute
3 Jahre: 20–30 Atemzüge pro Minute
6 Jahre: 18–25 Atemzüge pro Minute
10 Jahre: 17–23 Atemzüge pro Minute
Erwachsene: 15–18 Atemzüge pro Minute
50 Jahre: 18–25 Atemzüge pro Minute
Ältere Menschen ≥ 65 Jahre: 12–28 Atemzüge pro Minute.
Ältere Menschen ≥ 80 Jahre: 10–30 Atemzüge pro Minute.
TIDAL VOLUME Bei der Beatmung ist das Tidalvolumen das Gasvolumen, das pro Atemhub appliziert werden soll. Es ist der wichtigste Parameter der volumengesteuerten Beatmung (VCV). Der Wert wird genau auf den Patienten eingestellt. Dafür verwendet man bei lungengesunden Patienten die Faustformel von 6 bis 8 ml pro Kilogramm des Standardkörpergewichts. Um Lungenschäden zu vermeiden, wird immer das kleinstmögliche Tidalvolumen gewählt, mit dem noch eine suffiziente CO2-Elimination möglich ist.
Bei Patienten mit ARDS wird ein Wert kleiner als 6 ml/kg Standardkörpergewicht gewählt. Hier ist die Vermeidung großer Tidalvolumina zur Lungenprotektion wichtiger als die Einhaltung einer Normokapnie .
IVAPS TITRATION:
Erste iVAPS-Einstellungen:
• Stellen Sie die Körpergröße des Patienten ein.
• Stellen Sie die Ziel-Pt-Frequenz entsprechend der spontanen Atemfrequenz des Patienten ein (empfohlen nicht weniger als 15 Schläge pro Minute)
• Stellen Sie den Ziel-Va so ein, dass Vt 6 ml/kg IBW beträgt
• EPAP = 5 cm H2O
• Min. PS = 4 cm H2O
• Max. PS = 20 cm H2O
Auswerten und titrieren:
• Basierend auf Ziel-Pt-Rate, Ziel-Va, Vt, SpO2 und CO2 im Vergleich zum Ausgangswert Bei obstruktiver Apnoe:
• Erhöhen Sie den EPAP alle ≥ 5 Minuten um ≥ 1 cm H2O, um obstruktive Apnoen zu beseitigen. Hypopnoe, Schnarchen und Flusseinschränkung
Für SpO2 < 90 % mit Eliminierung aller respiratorischen Ereignisse:
• Erhöhen Sie die Ziel-Va alle ≥ 5 Minuten um 0,3, bis die Entsättigungen behoben sind
Bewerten Sie, ob die Ziel-Pt-Rate angemessen ist:
Wenn zentrale Ereignisse bestehen bleiben, erhöhen Sie die Ziel-Pt-Frequenz nach Bedarf alle 20 Minuten um 1–2 Schläge pro Minute